Osterburg hat geliefert. Windpark in Betrieb.

Bürger können sich beteiligen

Sonne, Wind und Biomasse sind die Energieträger der Zukunft. Und sie befinden sich bereits auf einem guten Weg. Im Jahr 2019 wurde in Deutschland erstmals deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt als aus Stein- und Braunkohle zusammen. Die gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent gestiegene Ökostromproduktion deckte rund 43 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den starken Zubau bei Wind -und Solarenergie in der jüngeren Vergangenheit sowie auf ungewöhnlich viele windstarke Monate im zurückliegenden Jahr.

Im Avacon-Netz beträgt der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien gemessen am Netzabsatz bereits 185 Prozent. Dabei liegt das größte Potenzial unter den „grünen“ Energien nach wie vor im Wind. Der Anteil des dezentral erzeugten Windstroms machte im letzten Jahr 72 Prozent aus.

Windpark Osterburg in Betrieb

Auch die Stadt Osterburg und ihre Bewohner möchten ihren Beitrag zur Energiewende leisten. Nach langer Planungsphase und Baubeginn im letzten Jahr konnten am Donnerstag die beiden Geschäftsführer der Windenergie Osterburg GmbH & Co.KG Christa Rieger und Fabian Schwarzlose gemeinsam mit Bürgermeister Nico Schulz, Landrat Patrick Puhlmann, Avacon-Technikvorstand Dr. Stephan Tenge, Stadtwerke-Geschäftsführer Detlef Zimmermann sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke Matthias Köberle den Windpark Osterburg offiziell in Betrieb nehmen.

Der Windpark, der aus drei Windkraftanlagen besteht, läuft seit gut vier Monaten im Probebetrieb. Corona-bedingt musste die eigentlich für März geplante offizielle Inbetriebnahme in Richtung Jahresmitte verschoben werden.

Die Windkraftanlagen haben eine installierte Leistung von zusammen knapp elf Megawatt. Die Windräder sind 217 Meter hoch, der Durchmesser der Rotoren beträgt 136 Meter. Für die drei Windkraftanlagen wird ein Jahresertrag von rund 32 Gigawattstunden erwartet. Das entspricht rein rechnerisch dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von fast 13.000 Haushalten (bei 2.500 kWh pro Jahr). Gegenüber einer konventionellen Stromerzeugung können so jährlich etwa 14.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Bürger Beteiligungs-Ansatz

Bürgermeister Nico Schulz hob bei der Inbetriebnahme des Windparks das Beteiligungsangebot an die Bürger hervor. Für die Bürger der Hansestadt soll ein Sparbrief mit einer festen Verzinsung angeboten werden.

Für Landrat Patrick Puhlmann spielte die Bürgerbeteiligung ebenfalls eine wichtige Rolle. „Ich kann Windräder in der Altmark gut akzeptieren, wenn die Menschen hier an der Wertschöpfung und dem Gewinn aus dem Strom teilhaben. Diese Teilhabe kann in Form einer Anlagemöglichkeit für Bürgerinnen und Bürger wie hier in Osterburg oder durch zum Beispiel günstigere Strompreise in Gemeinden mit Windrädern sein.“

Kontakt für Beteiligung: hier

„Ein solcher Beteiligungs-Ansatz erhöht die Akzeptanz und die Bürger profitieren gleichzeitig von einer attraktiven Rendite“, ergänzte Avacon-Vorstand Dr. Stephan Tenge. „Für eine lebenswerte Zukunft ist eine sichere und nachhaltige Energieversorgung wichtiger denn je. Deshalb setzen wir uns mit innovativen Lösungen für eine klimaschonende Energiezukunft ein und treiben mit vielen Projektpartnern den Umbau zu einer CO2-neutralen Welt hier in der Region und weit darüber hinaus voran. Dieser Windpark ist ein weiterer Schritt, unser Ziel gemeinsam zu erreichen.“

Anteilseigner der Betreibergesellschaft sind Avacon Natur, die FEFA Projekt GmbH und die Energiewerke Osterburg. Bei der Realisierung des Projektes standen regionale Wertschöpfung, Naturverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit im Fokus der Beteiligten. Aus diesem Grund wurden für den Bau des Windparks möglichst regionale Firmen mit einbezogen.