Schüler-Reporter besuchen Integrierte Leitstelle Altmark

Projekt soll jährlich Einblick in wechselnde Landkreis-Einrichtungen bieten.

Zu Beginn des Jahres hat der Landkreis Stendal ein neues Projekt gestartet, welches sich vor allem an Schüler-Reporter der weiterführenden Schulen aus dem Kreisgebiet richtet: Einmal im Jahr soll eine Landkreis-Einrichtung besucht werden. In diesem Rahmen stellen sich Landrat und zuständige Mitarbeiter den Fragen der Nachwuchs-Journalisten oder interessierter Schüler. Im zweiten Teil des Projektes besucht die Pressestelle der Kreisverwaltung die „Schüler-Redaktionen“, um Tipps und Tricks in der Medienarbeit zu geben.

Während Letztere Besuche an gleich vier Schulen über den Januar verteilt stattgefunden haben, begrüßte Landrat Patrick Puhlmann Schüler eben jener Einrichtungen am Mittwoch in der Integrierten Leitstelle (ILS) Altmark. Sie ist zuständig für Notrufe aus dem Altmarkkreis Salzwedel sowie dem Landkreis Stendal, wie die zehn Schüler der Gymnasien Markgraf-Albrecht (Osterburg) und Winckelmann (Stendal) sowie Sekundarschulen Diesterweg und Komarow (beide Stendal) erfahren konnten.

Zuerst stellte sich der Landrat den zahlreichen Fragen der Jung-Redakteure. Wie kommt man darauf, Landrat zu werden? Haben Sie Vorbilder? Was haben Sie für Hobbys? Neben diesen eher persönlichen Fragestellungen, interviewten die Schüler Puhlmann aber auch zu seiner Arbeit. Er erläuterte, dass ihm vor allem die Abwechslung der stets neuen Herausforderungen, um für die Menschen im Landkreis Stendal verbesserte Lebensverhältnisse zu ermöglichen, Freude bereiten. Natürlich blieb auch die Frage, was ein Landrat verdient, nicht aus. Dies hat Puhlmann den Kindern als Recherche-Auftrag mit nach Hause gegeben. Dafür erläuterte er, dass während der Zeit seiner laufenden Wahl-Periode etwa der öffentliche Personennahverkehr und die Wasserwirtschaft noch große Themen auf seiner Agenda sind. Nach etwa einer Stunde bedankte sich der Landrat bei den Jugendlichen, welche sich die Zeit genommen und großes Interesse gezeigt haben.

Matthias Wollenheit stellte in der Folge die Integrierte Leitstelle, deren Leiter er ist, in einer kurzen Präsentation vor. Dabei nannte er zahlreiche Kennzahlen, welche für große Augen bei den Jung-Redakteuren sorgten: 100.000 Anruf gehen dort pro Jahr ein, 345 Freiwillige Feuerwehren sowie 19 Rettungs- und Notarztwagen werden von der ILS alarmiert und etwa 40.000 Einsätze im Jahr ausgelöst. „Das alles machen 22 Personen“, so Wollenheit. 19 von ihnen sind sogenannte Disponenten, welche die Notrufe annehmen.

Während die Schüler-Reporter dann einen Einblick in die Leitestelle bekamen, erlebten sie hautnah mit, wie ein Notruf einging. Am Bildschirm konnten sie verfolgen, welche Daten erfasst wurden und welche Alarmierung stattgefunden hat. Wollenheit erklärte in diesem Zusammenhang, dass von jedem Anrufer automatisch der Standort angezeigt wird – ob er das will oder nicht. Er wies die Jugendlichen auch daraufhin, dass der Missbrauch des Notrufs eine Straftat ist. Die Mädchen und Jungen interessierten sich auch dafür, welche Ausbildung ein Disponent der ILS haben muss. Zum Abschluss warb Wollenheit bei den Nachwuchs-Journalisten dafür, sich in ihren Orten in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, da „sonst unser System nicht funktioniert“. Dort würden auch engagierte Mitglieder gesucht, die sich um Social Media oder Internetseiten kümmern, also Reporter-Aufgaben wahrnehmen.

Der Hinweis, dass es auch beim Landkreis Stendal attraktive Berufe zu erlernen gibt, durfte natürlich auch nicht fehlen. Schon bei ihrer Ankunft deuteten ein Schreibblock und ein Stift mit der Aufschrift „Deine Zukunft bei uns“ daraufhin. Im kommenden Jahr soll das Projekt fortgesetzt werden.