Puhlmann dankt für den Austausch und gratuliert Vorstand zur Wahl

Landrat besucht Kreisbauerntag in Iden.

In der Idener Landesanstalt für Landwirtschaft hat der Kreisbauernverband Stendal am Dienstag einen neuen Vorstand gewählt, wobei André Stallbaum weiter Vorsitzender bleibt. Erste Gratulanten waren Landrat Patrick Puhlmann und Sven Borchert, Vizepräsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt.

Im Großen und Ganzen ist der Vorstand des Kreisbauernverbandes, welcher aktuell 104 Mitglieder zählt, zusammengeblieben. André Stallbaum (Stallbaum GbR), Frank Wiese (AG Lückstedt), Torsten Werner (Wasmerslage), Ute Panther (AG „Elbeland“, Scharlibbe) und Carmen Kalkofen (Cobbel) sowie Torsten Gall (Hotowetz & Gall GbR, Falkenberg) werden weiterhin die Geschicke leiten. Neu im Gremium ist Tim Homann aus Neukirchen. Er ersetzt Carola Stallbaum und Bodo Kurtze, die sich nicht mehr zur Wahl gestellt hatten und verabschiedet wurden.

In seiner Rede zur politischen Lage der Landwirtschaft kritisierte Stallbaum die Bürokratie in Form von Gesetzen, Vorschriften und Durchführungsbestimmungen. „Diese sind teilweise gegensätzlich und in jüngster Vergangenheit immer häufiger zu Zeiten, wo etwa für den Anbauplan die Würfel längst gefallen sind“; so der Vorsitzende. Zugleich sprach er auch über Pflanzenschutzmittel, den Gewässerschutz und die Situation mit Zug- und Rastvögeln auf landwirtschaftlichen Flächen.

Angesprochen hat Stallbaum auch die Novellierung des Wassergesetzes: „Natürlich ist es auch für uns von Vorteil, wenn Wasser zurückgehalten und der Abfluss verringert wird, aber ein Überstauen, wie wir es aus der ostelbischen Region kennen, darf nicht ohne Erlaubnis der Landwirtschaft erfolgen.“ Er forderte, dass die Landwirte Teil der neuen Strategie sein müssen. „Wir sind nicht gegen Staue, aber gegen unkontrollierte und nicht entschädigte Vernässung auf landwirtschaftlicher Flächen.“ Zudem erhob Stallbaum den Finger mit Blick auf die Änderung der Verordnung zu Naturschutzgebieten durch das Landesverwaltungsamt, forderte auch hier Mitsprache ein.

Landrat spricht über Wasser und Naturschutz

Puhlmann dankte in seinem Grußwort dem Kreisbauernverband für den stetigen Austausch in den vergangenen Monaten, etwa bei der Vorbereitung des Wasserentnahmeverbots im Frühjahr. Er verwies auf die erst kürzlich stattgefundene Niedrigwasserkonferenz. „Es findet ein Umdenken statt. Dazu wollen und werden wir Sie auch weiterhin einbeziehen, Vertreter waren ja auch vor Ort“; so der Landrat. Er unterstrich aber auch, dass das Thema Wasserspeicherung nicht neu sei und Landwirte sich seit vielen Jahren mit ihren Anbauplänen darauf anpassen. „Dafür gilt Ihnen unser Dank.“ Mit Blick auf das Wassergesetz sagte Patrick Puhlmann: „Bisher regelt das Gesetz vor allem, dass Wasser abfließen kann. Ich sage: Nein, wir brauchen beides: Abfluss und Rückhalt. Es gibt Möglichkeiten, dies vernünftig zu machen. Für die Steuerung sind die Unterhaltungsverbände zuständig.“

Zum Thema Naturschutz nahm Puhlmann die Kritik Stallbaums auf und verwies darauf, dass der Landkreis Stendal selbst nur am Prozess beteiligt sei. „In diesem Rahmen haben wir aus verschiedenen Amtsbereichen eine Stellungnahme abgegeben. Diese ist zum Teil sehr kritisch mit dem Entwurf, verwirft Einzelregelungen und bittet um Klarstellung“, so der Landrat des Landkreises Stendal. Der 40-Jährige betonte in diesem Zusammenhang, gemeinsam im Gespräch zu bleiben. „Manchmal gibt es verschiedene Interessen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, in ganz vielen Fällen decken sie sich aber.“

Bevor Stallbaum den Kreisbauerntag schloss, würdigte er stellvertretend für den Vorstand Gerhard Hupe. Dem ehemaligen Vorstand der Agrargenossenschaft Klein Schwechten wurde die Ehrenmitgliedschaft im Kreisbauernverband verliehen. Weiterhin hielt Christian Gaebel vom Deutschen Bauernverband einen Vortrag zum Thema „Bewegt sich die EU-Agrarförderung an den Grenzen der Akzeptanz?“, welche die anwesenden Mitglieder im Anschluss noch zur Diskussion anregte.